Er ist der kleinste Koch der Welt, arbeitet wie ein ganz Grosser und ist der Traum eines jeden Chefs. Er kommt nie zu spät, isst und trinkt nichts, bezieht weder Lohn noch Altersvorsorge und steht jederzeit bereit. Ferien? Braucht er nicht! Und auch die Motivation reisst bei ihm nicht ab, und auch wenn er hunderte Male dasselbe macht, das Resultat ist stets gleich. Er begeistert die Gäste, zaubert ihnen ein Lächeln auf die Lippen und sorgt noch tagelang für Gesprächsstoff: Le Petit Chef.
Hinter dem Projekt steht die Firma Skullmapping aus Belgien. Die Köpfe dahinter sind Antoon Verbeeck, der einen Hintergrund in der Malerei der bildenden Künste hat, und Filip Sterckx, ein Profi aus dem Bereich Regie und Animation. Bereits seit dem Jahr 2011 arbeiten die beiden Künstler gemeinsam an Projektionskartierungen.
«Ein Kunde kam auf uns zu, weil er für seine Veranstaltung eine Tischprojektion kreieren wollte. Nach dem Meeting erfolgte sofort ein Brainstorming wir kamen auf die Idee, dass wir einen kleinen Koch haben wollen, der das folgende Gericht direkt auf dem Teller am Tisch zubereitet. Wir begannen, einige Test durchzuführen und stellten sie dem Kunden vor. Der Kunde lehnte am Ende ab, aber da wir von unserem ersten Test so begeistert waren, haben wir uns entschlossen, die Idee weiterzuentwickeln. Als die Animation fertig war, luden wir einige Freunde ein und drehten ein Video mit ihnen auf unserer Terrasse.»
Le Petit Chef wurde ursprünglich als Demo erstellt, um Restaurants und Event-Unternehmen zu zeigen, was mit dieser Technik möglich ist. Restaurants oder Event-Unternehmen können die vorhandenen Inhalte lizenzieren oder das Team bitten, etwas speziell für sie zu entwickeln – „Wir sind offen für alles“, schwärmt Filip.
«Wir waren sehr überrascht von der Reaktion auf «Le Petit Chef“, gibt er zu. Wir hofften, dass wir mit diesem Konzept ein oder zwei Veranstaltungen durchführen könnten, aber als das Video viral wurde, explodierte unsere Mailbox mit Anfragen aus der ganzen Welt. Was als Experiment begann, wurde plötzlich zu einem «Produkt». Da wir in erster Linie Künstler und nicht Geschäftsleute sind, waren wir anfangs ziemlich überwältigt von der Menge an E-Mails und Telefonaten!»
Wie wird es gemacht?
Antoon und Filip kreieren die Animation gemeinsam, die beiden erstellen die Motion Capture selbst im Studio. Es dauert etwa vier bis fünf Wochen, um ein Video zu entwickeln.
«Es ist schwierig, die Animation zu erstellen und den richtigen Zeitpunkt für alles zu finden», sagt Antoon. Aber das Video-Mapping selbst – die eigentliche Projektion auf den Tisch und die Platten ist nicht allzu kompliziert, besonders wenn man es mit anderen Mapping-Projekten vergleicht, bei denen man auf ein Gebäude mit komplizierter Architektur und vielen Projektoren projizieren würde.
«Es gibt nur ein paar Tricks, die Sie kennen und verstehen müssen, was die Grenzen der Techniken sind und wie Sie den maximalen Effekt daraus ziehen können. Was bei diesem Projekt sehr wichtig ist, ist die Auflösung, da die Zuschauer sehr nah dran sind und wir sehr viel Feinheiten in unserer Animation haben. Wenn die Auflösung zu niedrig ist, werden die Pixel sehr gut sichtbar. Das bricht die Illusion.»
MfG ist überzeugt, dass Skullmapping mit «Le Petit Chef» eine Art der Digitalisierung erschaffen hat, die grosse Aufmerksamkeit bewirkt. Ob sich der Aufwand finanziell lohnt, sei jedem Betreiber selber überlassen. Auf jeden Fall verkürzt «Le Petit Chef» die Wartezeit der Gäste auf eine Art und Weise, die einzigartig ist.
Hut ab, Petit Chef!
Wer gerne mehr Informationen über „Le Petit Chef“ haben will, kann diese über die Webseite, über den YouTube Kanal oder via Facebook von Skullmapping erlangen. Wir wünschen gute Unterhaltung!